Humboldtschule Halver

Holocaust-Gedenktag an der Humboldtschule mit Ricardo Laubinger

Als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ begeht die Humboldtschule schon traditionell den Holocaust-Gedenktag, um sich der Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern.

Bereits zum zweiten Mal besuchte mit Ricardo „Lenzi“ Laubinger ein Sinto mit familiärem Hintergrund in Halver die HBS und berichtete vor rund 200 Schülerinnen der Jahrgänge neun und zehn anhand seiner Familiengeschichte über die Verfolgung der Sinti und Roma im Dritten Reich. Außerdem thematisierte er den weiterhin diskriminierenden Umgang der damals noch jungen Bundesrepublik mit Sinti und Roma am Beispiel eigener Erfahrungen aus der Kindheit.

Nicht zuletzt weil Laubinger selbst aus einer Sinti-Familie stammt, die fast ausnahmslos ermordet wurde, ist es ihm ein persönliches Anliegen, diese Aspekte der deutschen Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Auf Grundlage seines Buches „Und eisig weht der kalte Wind“ und begleitet von alten Familienfotos ließ er die Schülerinnen und Schüler der Humboldtschule an seiner ebenso persönlichen wie grausamen Familiengeschichte teilhaben. Laubinger nahm dabei kein Blatt vor den Mund, um der „Geschichte ein Gesicht zu geben.“                                                                                                                                  Unter anderem berichtete er von den fürchterlichen Erlebnissen seiner Mutter, die bereits als junges Mädchen in insgesamt 59 Monaten Konzentrationslager ihre gesamte Familie verlor.

Im Anschluss an seinen emotionalen und berührenden Vortrag, während dessen man die berühmte Stecknadel hätte fallen hören können, kam Laubinger mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch und beantwortete zahlreiche Fragen.