„Wir wollen Gerechtigkeit“

Unsere Schülerinnen und Schüler fordern Gerechtigkeit

Sehr geehrte Frau Gebauer,

wir, der Abschlussjahrgang der Humboldtschule in Halver, appelliert an Sie.
Wir und auch andere Abschlussjahrgänge des 10. Schuljahres haben einen extremen Nachteil aufgrund der Pandemie. Wir sind empört darüber, dass wir im Mai nun doch eine Zentrale Abschlussprüfung schreiben sollen, obwohl wir extrem abgespeckten Unterricht erfahren haben.

Es wäre für uns Schülerinnen und Schüler eine große Hilfe, wenn unsere Lehrerinnen und Lehrer in diesem Jahr die Abschlussprüfung stellen würden.
Es ist faktisch nicht möglich, eine Prüfung über etwas zu schreiben, über dessen Inhalt wir nicht unterrichtet werden konnten.
Der online-Unterricht war und ist unserer Meinung nach kein Ersatz für den Präsenzunterricht.
Es traten regelmäßig technische Probleme auf. Einige Schülerinnen und Schüler hatten wegen fehlender Ausstattung sogar gar keine Möglichkeit, am digitalen Unterricht teilzunehmen. Es gibt zwar mittlerweile digitale Leihgeräte, diese waren aber erst seit dem 3. März 2021 verfügbar. Zwar konnten Schülerinnen und Schüler ohne Endgerät in der Schule digital am Unterricht teilnehmen, allerdings hatten sie kaum Möglichkeiten, mit ihren Fachlehrerinnen und –lehrern regelmäßig zu sprechen. Selbst nach Wiederaufnahme des Wechselunterrichts finden große Teile des Unterrichts digital statt, da oberste Priorität ist, in festen Lerngruppen zu arbeiten. Somit kann kein Kursunterricht stattfinden, obwohl in einem Großteil unserer Fächer normalerweise äußerlich differenziert wird.
Durch Schwierigkeiten im Distanzunterricht haben sich die Leistungen einiger Schülerinnen und Schüler unverschuldet verschlechtert. Die Abschlussprüfung stellt somit eine große Hoffnung für uns dar, unsere Noten noch zu verbessern und zu einem guten Abschluss zu kommen.
Da die Qualität des Unterrichts sehr nachgelassen hat und trotzdem eine Zentrale Abschlussprüfung von uns verlangt wird, fragen wir uns, in welcher Weise es zu verantworten ist, dass die Abschlussklassen des vergangenen Schuljahres 2019/20, die viel kürzer als wir auf Distanz unterrichtet wurden, eine von den eigenen Lehrerinnen und Lehrern zusammengestellte Prüfung schreiben konnten, während diese Regelung nun nicht angewendet werden soll.

Wir fordern in diesem Punkt Gerechtigkeit.
Wir sind auf uns allein gestellt, und können nach dem mittlerweile dreimonatigen Lockdown – verbunden mit Homeschooling unter schwierigsten Voraussetzungen (Geschwisterkinder, fehlende technische Ausrüstung…) – nicht mehr mit den nun an uns gestellten Anforderungen mithalten.
Sie können nichts für die Pandemie, aber Sie haben die Möglichkeit, uns zu helfen. Deshalb appellieren wir an Sie, unseren Brief ernst zu nehmen und uns zu helfen. Wir fügen diesem Brief einen link bei, damit Sie sehen, wie viele Menschen uns unterstützen.
Deutschland braucht gut gebildete junge Menschen, damit es auch weiterhin ein gerechtes, demokratisches Land mit Meinungsfreiheit bleibt.

Mit freundlichen Grüßen und der Hoffnung auf Rückmeldung
Georgia Tsompani, Alina Mossavie, Nike Linden, Latifa da Rocha Baptista, Kadidiatou Schilinberg, Melissa Targan, Nils Reinhardt, Ogulcan Alkan und Elias Derksen, stellvertretend für den 10. Jahrgang der Humboldtschule Halver

Link für die Petition:

https://www.petitionen.com/zentrale_abschlussprufungen_2021

SIE ERHALTEN EINE BESTÄTIGUNGSMAIL. NUR WENN SIE DIESE BESTÄTIGEN IST IHRE UNTERSCHRIFT GÜLTIG!